Was mentale Last wirklich ist
- Sonja Dubois
- 24. Okt.
- 3 Min. Lesezeit

Die unsichtbare Last, die die Gesundheit von Frauen zerstört
Warum Angst und zu wenig Milch ein Zeichen für kognitive Überlastung sein können
Drei mentale Belastungsmuster, die du erkennen solltest
Wie 200 Entscheidungen vor 9 Uhr morgens zu echten körperlichen Symptomen führen
Ich unterhielt mich mit einer Stillberaterin wegen einer frischgebackenen Mama, deren Milchmenge immer weiter sank trotz aller gegebenen Möglichkeiten um diese zu erhöhen.
Die Mama aß gut, trank genug, pumpte regelmäßig – sie machte alles „richtig“. Das Baby nahm gut zu. Milch war da. Und doch: Die Menge ging zurück, und die Mama wurde immer nervöser, entschuldigte sich ständig, stellte Fragen im Schnellfeuer-Modus deren Antworten sie wieder vergaß.
Sie managte die Termine von drei Kindern, den Wiedereinstieg in den Job, einen Partner auf Reisen, pflegebedürftige Eltern – Sie ist das komplette „Projektmanagement“ ihrer Familie.
Das Milchproblem? Eine körperliche Reaktion auf chronischen mentalen Stress.
Nach dieser Erkenntnissund der Versuch die mentale Last zu reduziert, stabilisierte sich ihre Milchmenge – innerhalb von zwei Tagen. 2 Tage, unglaublich.
Du kennst das – weil du es selbst lebst
Du als Mama, brauchst du keine Definition von „Mental Load“. Du lebst sie täglich.
Du weißt, wann der nächste Fototag in der Kita ist, dass bald die Windeln leer sind, dass Schwiegermamas Geburtstag ansteht, der Hund seine Wurmtablette braucht und der Kinderarzttermin verschoben werden muss.
Du kümmerst dich um deine Familie, deine Termine – und sollst nebenbei noch an DEIN Mittagessen denken.
Was mentale Last wirklich ist
Es geht nicht nur um „viel zu tun“. Es geht um die kognitive Belastung, ständig für alles mitdenken, vorausplanen, koordinieren zu müssen.
Typisches Beispiel: Eine Frau kommt zu spät, wirkt zerstreut, kann sich an das letzte Gespräch kaum erinnern. Alte Denke: „Sie nimmt ihre Gesundheit nicht ernst.“
Die Wahrheit: Ihr Gehirn läuft auf Notstrom, weil sie nonstop alle Bedürfnisse anderer jongliert – während sich ihr eigenes Nervensystem noch in der postpartalen Umbauphase befindet.
Wie mentale Überlastung den Körper schädigt
Das Gehirn verbraucht 20 % der Tagesenergie. Wenn es ständig auf Hochleistung läuft, steigt der Energiebedarf – mit Folgen:
Dauerstress (Cortisol & Adrenalin hoch)
Nervensystem im Alarmzustand (Fight-or-Flight)
Schlafstörungen
Verdauungsprobleme
Schwächeres Immunsystem
Blutzuckerprobleme
Hormonungleichgewicht
Entzündungsreaktionen
💥 Symptome wie Angst, Schlaflosigkeit, Erschöpfung, Magenprobleme oder Stimmungsschwankungen sind oft keine Einzelsymptome – sondern Ausdruck eines überladenen Systems.
Die drei häufigsten Belastungsmuster
1. Die hyperaufmerksame Managerin Hochfrequente Entscheidungen, Verantwortung für alles, Schlafprobleme trotz Erschöpfung, Verspannungen, Reizbarkeit.
2. Die überforderte Perfektionistin Hoher Anspruch an sich selbst, Schwierigkeiten beim Delegieren, Schuldgefühle, Stresssymptome, Beziehungsprobleme.
3. Der ausgelaugte Standard-Elternteil Verantwortlich für alles, Partner oft unbeteiligt, chronisch erschöpft, keine Zeit oder den Partner zum Abgeben der Aufgaben.
🎯 Welche dieser Rollen erkennst du bei dir selbst?
Warum Mamas, besonders frischgebackenene Mamas betroffen sind
Gehirnumbau: In der Schwangerschaft und nochmals nach der Geburt verändert sich das Gehirn massiv – „Mom Brain“ ist biologisch real und richtig.
Exponentielle Anforderungen: Ein neues Baby kommt zusätzlich zu allem was vorher schon da war und wird gesellschaflich nicht mehr aufgefangen wie in einer Grossfamilie.
Schlafmangel: Mehrfaches nächtliches Aufwachen wirkt wie Gehirn-Nebel wenn der Ausgleich sonst nicht gegeben wird.
Nährstoffmangel: Kaffee, Cracker, Babyreste – keine Basis für ein leistungsfähiges Gehirn.
Isolation: Früher trug ein Dorf – heute trägt die Mama allein.
Drei Fragen, die dir zeigen wo du stehst?
Wie sieht dein Morgen bis 10 Uhr aus?
Wer bemerkt, wenn Haushaltsartikel knapp werden?
Wer würde übernehmen, wenn du morgen krank wärst?
Diese Fragen offenbaren mentale Arbeit, die in klassischen Gesprächen unsichtbar bleiben....Warum? Weil die Freundinnen der Mama genauso agieren und es als normal angesehen wird beziehungsweise sogar runtergespielt werden.
Was sich verändert, wenn Du das Thema angehst
Wenn eine Mama die mentale Last neu verteilt bekommt.
Schlaf wird besser – ohne Schlaftipps
Angst nimmt ab – ohne Medikamente
Verdauung stabilisiert sich
Das Immunsystem wird stärker
Beziehungen verbessern sich
Das Selbstvertrauen wächst
Physische Symptome verschwinden
🌀 Du stärkst nicht nur deine Gesundheit – du veränderst deine Familienkultur.
Fang bei dir an. Mit viel Liebe – und Null Schuldgefühl.
Sonja, 24.10.2025

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